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Schul­schlie­ßun­gen: Psy­chi­sche Schä­den noch nach Monaten.

Im Winter/Frühjahr 2021 wur­den die Schu­len wegen des Anstiegs der Coro­na-Inzi­den­zen geschlos­sen. Die kata­stro­pha­len Fol­gen sehe ich in mei­ner Pra­xis bis heu­te. Kin­der und Jugend­li­che, die z. B. unter sozia­len Ängs­ten lei­den und bis dahin den Schul­be­such bewäl­tigt hat­ten, schaff­ten nach dem Distanz­un­ter­richt nicht mehr den Wie­der­ein­stieg und blei­ben bis heu­te dem Unter­richt fern. Eltern waren über­for­dert, neben der Erwerbs­tä­tig­keit noch ihre Kin­der schu­lisch zu fördern.

Die Schä­den sind lang­fris­tig: Im Distanz­un­ter­richt wur­de kein Wis­sen neu erwor­ben, viel­fach fand sogar eine Rück­ent­wick­lung statt. Kin­der wur­den aus ihren täg­li­chen Rou­ti­nen geris­sen, was zu einem signi­fi­kan­ten Anstieg von Depres­sio­nen, Angst­stö­run­gen und ande­ren psy­chi­schen Pro­ble­men führ­te. Dass ein Groß­teil der schu­li­schen Auf­ga­ben im End­ergeb­nis auf die Eltern abge­wälzt wur­de, führ­te oft zu Über­for­de­rung und fami­liä­ren Span­nun­gen. All­zu häu­fig set­zen sich die­se Pro­ble­me bis heu­te fort, wie ich tag­täg­lich in mei­ner Pra­xis sehe.

Wech­sel­un­ter­richt mag das Pro­blem lin­dern, aber nicht lösen.